Die Gemälde in Antje Majewskis Malereiinstallation „Museum in der Garage“ (2013) basieren auf Fotos, die die Künstlerin in einem archäologischen Museum auf der griechischen Insel Santorin und in Ethnographischen Museum in Berlin von unterschiedlichen Artefakten aufgenommen hat. Für Majewski war beim Malprozess entscheidend, die Objekte aus dem Erklärungszusammenhang des Museums zu lösen. So sieht man auf den Bildern vereinzelt Nummerntafeln, es gibt jedoch kein Kategorisierungs-system, dem sich diese zuordnen lassen. Geht es in Museen darum, untergegangene Kulturen durch didaktische Präsentationen „wieder lebendig“ werden zu lassen, spielt die kulturelle Herkunft der Objekte für Majewski nur eine untergeordnete Rolle. Entscheidend ist für sie vielmehr, dass es sich bei den Gefäßen um Volumengrundformen, Kannen, Schüsseln, Behälter handelt. Diese können, wie auch Majewskis Gemälde selbst, in Anlehnung an den von Aby Warburg geprägten Begriff, wie eine „Energie-Konserve“ betrachtet werden. Sie fungieren als Container oder Speicher für magisches Wissen oder Lebensenergie, oder bloße physische Präsenz – als Vehikel, die unabhängig von kunsthistorischen Kategorisierungs- und Deutungsversuchen oder Interpretationen mit Eigenleben gefüllt sind.